Jahresarbeitszahlen, Stromverbrauch und Stromkosten von Wärmepumpen

Jahresarbeitszahlen, Stromverbrauch und Stromkosten von Wärmepumpen
Die Jahresarbeitszahl von Wärmepumpen gibt an, wie hoch das Verhältnis von eingesetzter Energie zu gewonnener Energie ist. Die Kennzahl bezieht sich dabei auf ein gesamtes Jahr.

Eine Jahresarbeitszahl von 3,5 bedeutet beispielsweise, dass das 3,5-fache der elektrischen Energie (zum Betrieb der Wärmepumpe) an thermischer Energie gewonnen wird.

Die Jahresarbeitszahl wird berechnet, indem die die nutzbare Wärmeenergie eines Jahres durch die zugeführte elektrische Energie eines Jahres geteilt wird.

Für die Planung Ihrer eigenen Wärmepumpe lassen Sie sich am besten ein Angebot und genaue Berechnungen von den bei ModernuS registrierten Heizungsbauern anfertigen.

 

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Jahresarbeitszahlen von Wärmepumpen in der Praxis

Die Hersteller von Wärmepumpen argumentieren oft mit zu hohen Jahresarbeitszahlen für ihre Wärmepumpen. Die lokale Agenda 21- Gruppe Energie Lahr (Schwarzwald) untersuchte in einem 2-jährigen Feldtest (Oktober 2006 bis September 2008) verschiedene Wärmepumpen (38 verschiedene Wärmepumpen) und ermittelte deren Jahresarbeitszahlen.

Die Ergebnisse dieses Feldtestes haben ergeben, dass im Mittel nur Erdwärmepumpen energieeffizient im Sinne der DENA Definition (Jahresarbeitszahl von mind. 3) sind. Systeme mit Fußbodenheizung schneiden, mit einer etwas höheren Jahresarbeitszahl, etwas besser ab. Nur die besten Luftwärmepumpen kommen auf eine Jahresarbeitszahl von mind. 3. Bei Wasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen kommen sehr gute Geräte sogar auf eine Jahresarbeitszahl von mehr als 4.

Nachfolgende Grafik veranschaulicht die Ergebnisse noch einmal kompakt.

Jahresarbeitszahlen von Wärmepumpen im Praxis-Feldtest

durchschnittliche Jahresarbeitszahl höchste Jahresarbeitszahl niedrigste Jahresarbeitszahl
Luftwärmepumpe 2,6 3,2 1,9
Erdwärmepumpe 3,3 4,4 2,0
Wasserwärmepumpe 3,2 4,2 2,0


Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt im Wesentlichen von der Größe (Heizleistung) der Wärmepumpe und der benötigten Wärmeenergie des Hauses ab.

Gut gedämmte und isolierte Häuser mit einem geringen Energiebedarf benötigen kleiner dimensionierte Wärmepumpen mit geringerer Heizleistung. Diese Geräte verbrauchen dann auch weniger Strom.

Sie können den benötigten Strom eines Jahres auch grob selbst ausrechnen.

Multiplizieren Sie dafür die benötigte Wärme (in Kilowattstunden je Jahr je m²) Ihres Hauses mit der gesamten zu beheizenden Fläche. Hinzu kommen noch einmal ca. 2 Kilowattstunden Energiebedarf je Person je Tag für warmes Wasser. Die gesamte Wärmemenge (in Kilowattstunden) teilen Sie dann durch die Jahresarbeitszahl Ihrer Wärmepumpe. Der errechnete Wert entspricht in etwas der benötigten elektrischen Energie.

Beispiel:

Personen im Haushalt: 4
beheizte Fläche: 150 m²
benötigte Wärmemenge des Hauses: 100 kW/h je m² je Jahr
Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe: 3,5

150 m² x 100 kW/h je m² je Jahr+ (4 x 2 kW/h x 365 Tage) = 17.920 kW/h je Jahr
17.920 kW/h je Jahr / 3,5 (Jahresarbeitszahl) = 5.120 kW/h


Stromkosten, Strompreise und Stromtarife einer Wärmepumpe

Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe hängt neben der Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe und dem Wärmeenergiebedarf des Hauses maßgeblich vom Strompreis ab. Hierfür bieten die meisten Energieversorger besondere Vereinbarungen für den Verbrauch von Strom zum Betrieb einer Wärmepumpe an.

Momentan können Sie mit einem Strompreis zwischen 11 - 15 Cent innerhalb der Schwachlastzeit (NT) und 13 - 19 Cent außerhalb der Schwachlastzeiten je Kilowattstunde rechnen. Meist wird dabei noch einmal zwischen zwei verschiedenen Tarifen (Nachts/ Wochenende = Niedertarif und übrige Zeit = Hochtarif) unterschieden. Dabei wird der meiste Strom für den Betrieb der Wärmepumpe im sog. Niedertarif (NT) verbraucht. In Einzelfällen kann es sogar sein, dass gar kein Strom im Hochtarif (HT) benötigt wird.

Genauere Angaben über die Stromtarife, für den Betrieb von Wärmepumpen, erfahren Sie auf den Internetseiten Ihres Energieversorgers. Meist werden in diesen Verträgen auch Unterbrechungszeiten vereinbart, damit das Stromnetz zu diesen Spitzenlastzeiten nicht überlastet wird. Diese Unterbrechungszeiten sollten bei der Dimensionierung Ihrer Wärmepumpe berücksichtigt werden.

Momentan bieten fast ausschließlich regionale Energieversorger Sondertarife für den Betrieb von Wärmepumpen an, so dass ein Wechsel des Stromanbieters wenig Sinn macht.

Mit der benötigen Energiemenge (Strom zum Betrieb der Wärmepumpe) und dem Preis je Kilowattstunde können Sie sich überschlägig Ihre jährlichen Heizkosten beim Betrieb einer Wärmepumpe ausrechnen.

Dimensionierung der Wärmepumpe

Wie groß Ihre Wärmepumpe sein sollte, berechnet Ihnen Ihr Heizungsinstallateur. Dies ist vor allem davon abhängig, ob Ihre Wärmepumpe monovalent (ohne Zusatzheizung) oder bivalent (mit zusätzlicher Heizung) arbeitet. Weiterhin ist die Heizleistung Ihrer Wärmepumpe vom Standort und dem Energieverbrauch Ihres Hauses abhängig.

Sie können grob die Heizleistung Ihrer Wärmepumpe berechnen, indem Sie den Wärmemengenbedarf Ihres Hauses (in kW/h) durch 2.500 teilen. Bei zusätzlicher Warmwassererzeugung durch die Wärmepumpe müssen Sie für jede Person ca. 0,25 kW hinzurechnen.

Beispiel:

Personen im Haushalt: 4
jährl. Wärmemengenbedarf: 25.000 kW/h

25.000 kW/h / 2.500 + 4 x 0,25 kW = 11 kW


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