Erzeugung von Kohle aus Bioabfall
Zwei Unternehmer aus Wülfrath haben in Eigenarbeit einen Prototyp gebaut, der aus Bioabfällen Kohle erzeugt. Der Elektrotechniker Lothar Hofer umschreibt das Prinzip als einen Apparat, der wie ein Dachkochtopf funktioniere. Gemeinsam mit dem Landwirt Alfons Kuhles gründete er die Firma Grenol, welche diese Methode an den Markt bringen will.Bei etwa 200 Grad werden noch feuchte Bioabfälle unter hohem Druck und dem Abschluss von Luft Braun- und Steinkohle hergestellt. Nach bereits vier Stunden hat das Gerät Humus erzeugt, nach acht Stunden Braunkohle und nach weiteren zwölf Stunden entsteht schließlich Steinkohle.
Der Elektrotechniker Hofer sagt, dass deren Kohle allerdings besser als die üblich durch Jahrmillionen entstandene Kohle sei, da sie klimaneutral sei. Lediglich die Menge an Kohlendioxid werde bei der Verbrennung frei, die die genutzten Pflanzen zuvor aufgenommen haben. Entsorgung und Energieerzeugung könnten so kombiniert und umweltfreundlich umgestellt werden, so die Vision der Firmengründer.
Die Idee für das Projekt entstand aufgrund der Forschungsergebnisse eines Chemikers des Max-Planck-Instituts. Zuerst wurde eine Kleinanlage für die Durchführung der sogenannten hydrothermalen Karbonisierung entwickelt, die schließlich das Prinzip und deren Funktionstüchtigkeit bestätigte. Mittlerweile kann der Prototyp an einem Tag aus 750 kg Bioabfällen etwa 90 kg Kohle erzeugen. Im Jahr 2008 wurde den beiden Erfindern der privatwirtschaftliche Umweltpreis des Elektroherstellers Kyocera verliehen.
Nun hoffen die Unternehmer auf Kundschaft aus aller Welt, um mit der Anlage eine Serienfertigung starten zu können. Besonders für abgelegene Regionen ist das Projekt gedacht, sodass dieser vor allem dezentral eingesetzt werden soll. Kuhles fasst das Prinzip als Kombination von Bioabfall-Entsorgung und Energiegewinnung zusammen, wobei mit der Anlage auch Klärschlamm verwertet werden kann.
Als weniger geeignet sehen die beiden Gründer das Verfahren für den Betrieb einer Großanlage, bei der der Bioabfall zuerst über eine weite Strecke hin transportiert werden müsste. Deshalb ist die Vermarktung des riesigen Dampfkochtopfes auch nicht auf den heimischen , zentral gelegenen Entsorgungs- und Energiemarkt gerichtet.
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